
Tourismus im Wandel
Mallorca ist seit rund 50 Jahren das Mekka von deutschen und englischen Touristen. Natürlich kommen auch jede Menge Besucher aus anderen Ländern auf die Insel. Wie war das in den Anfängen des Tourismus? Unberührte Strände, wenige Hotels und ein paar Strandbuden; viel mehr existierte nicht, als die ersten Deutschen die Insel Mallorca eroberten. 1956 waren am Strand von El Arenal noch Schilder zu sehen, auf denen es hieß: Spanien ist ein Land mit höchster Moral. Bikinis waren verboten, nur Badeanzüge erlaubt und Männer und Frauen badeten getrennt. Diese Zeiten sind seit dem Ende des Franco Regimes vorbei. Seit den 80er Jahren ist Mallorca eher als Partyinsel bekannt. Sangria saufen aus Eimern am Ballermann 6 wurde die Lieblingsbeschäftigung trinkfreudiger deutscher Touristen. Fast zeitgleich entwickelte sich in Magaluf eine ähnliche Szene die Ende der 90er Jahre sogar noch die Playa de Palma übertraf. Irgend jemand schrieb einmal: Gegen Magaluf ist der Ballermann die Sesamstrasse!
All das soll nun endgültig vorüber sein. In den nächsten Jahren Jahren wird sich das Erscheinungsbild an der Playa de Palma komplett verändern. Das ist jedenfalls der Willen der Politiker. Dabei bietet die Anzahl der Besucher für die verantwortlichen Tourismusbehörden auf den ersten Blick eher keinen Anlass für Klagen. Mittlerweile verbringen mehr als 4 Millionen Deutsche jährlich ihren Urlaub auf Mallorca.
Doch nun setzen auch die Hoteliers auf Mallorca auf Luxusurlauber
Derzeit bringen die gut betuchten Urlauber ca.300 Millionen Euro pro Jahr ein, in zehn Jahren sollen es mindestens 900 Millionen Euro sein. Davon ist jedenfalls Aurelio Váquez, seines Zeichens Präsident des mallorquinischen Hotelierverbandes FEHM, überzeugt. Bis zu den angestrebten Zahlen ist es aber noch ein weiter Weg. Spanienweit ist da Barcelona an der Spitze des Luxustourismus zu finden mit derzeit 38%. Mallorca kann da nur magere 4% für sich beanspruchen.
Versuche, das Jetset- und Millionärsvolk auf die Insel zu locken gibt es ja schon. Etliche Luxus-Yachthäfen, Golfplätze und internationale Hotelketten im 5-Sterne Segment. Aber kann Mallorca ohne den Pauschal-Tourismus überhaupt überleben? Man darf nicht vergessen das über 80% des Brutto-Inlandprodukts direkt und indirekt aus dem Tourismus erwirtschaftet wird. Wird ein 5-Sterne Tourist den Megapark oder den Bierkönig aufsuchen? Wohl kaum. Was passiert mit den vielen kleinen Kneipen auf der Insel? Und die wichtigste Frage: Was sind die Folgen mit der dann entstehenden noch höheren Arbeitslosigkeit wenn der Pauschal-Tourismus wegfällt? Man fragt sich wer bei FEHM die Entscheidungen trifft. Ein kleiner Hotelier mit einem 2 oder 3- Sterne Hotel sicher nicht. Wie sieht Mallorcas Zukunft aus? Das Partyvolk hat auch schon andere Destinationen für sich entdeckt. Bulgarien, Ungarn oder auch die Costa Brava.
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Für mich ist die Insel „für jedermann“ und ich würde sie eher in Richtung auf Naturliebhaber vermarkten, gemütlich, einfach, ruhig, gelassen.
Der Jetset hat ja schon ein paar Ecken auf Mallorca erobert, mehr bedarf es nicht. Das Bild der Insel sollte nicht noch mehr verändert werden, eher wieder mehr die Natur schützen, die einfachen Bars und landestypischen Restaurants fördern – das hat Mallorca bisher immer ausgemacht.
Bitte nicht noch mehr LUXUS-URLAUB anbieten. Das passt nicht zur Insel. Die bestgelegsten Hotels/Pensionen sind klein und familiär geführt. Und so soll es auch bleiben.
Birgit, das ist auch meine Meinung als Verfasser dieses Artikels.
Wenn Mallorca das schaffen sollte wird aus dem Megapark ein Autohaus. Der Rest macht dicht und wird abgerissen um mehr Raum für die Natur zu schaffen. Man braucht es auch nicht mehr denn die Reichen sind nicht so stark vertreten wie die Mittelschicht. Also weniger Besucher aber mehr Einnahmen! Der gemeine Ureinwohner wird dann von der Insel verdrängt weil er es sich eben nicht mehr leisten kann. So sieht man dann den einen und anderen Reichen der eine coole Golfparty auf seinem eigenen Golfplatz macht, der direkt am Haus liegt. Eigentlich schöne Aussichten. Wer das nicht möchte kann ja wie Sylvia sagt die Insel einfach umdrehen.
Bis demnächst
Für das Jetset- und Millionärsvolk gibts doch nichts auf Mallorca. Dafür müsste die Insel neu aufgebaut werden, für genau die Reichen eben … am besten das ganze Teil einmal umdrehen und anfangen.