Stierkampf – Folter oder Kultur?

Stierkampf

Stierkampf auf Mallorca – eine zweifelhafte Tradition

 

Kaum ein Thema erhitzt die Gemüter so sehr wie der Stierkampf in Spanien. Auf den Kanarischen Inseln und in Katalonien wurde er mittlerweile verboten. Auf Mallorca ist er immer noch erlaubt. Aber…. immer mehr Gemeinden auf der Insel verzichten von sich aus auf die „Corridas“. So hat auch die Gemeinde Ariany jetzt den Stierkampf verboten. Mittlerweile sind es 17 Gemeinden dieses Spektakel offiziell abeschafft haben. Das hat die Tierschutzvereinigung „Anima Naturalis“ jetzt bekannt gegeben. Sie hatten mit der Initiative „Mallorca Sense Sang“ also „Mallorca ohne Blut“ in einer Petition mehr als 70.000 Unterschriften gegen Corridas auf der Insel gesammelt.
Die Tierschutzorganisationen Més und ASSAIB hatten in den vergangenen Jahren immer wieder zu Protesveranstaltungen aufgerufen. Und es scheint als ob der Stierkampf auf Mallorca auch bald Geschichte ist.
Im Mittelalter war der Stierkampf zu Pferde ein beliebter Sport der Aristokratie und wurde „Suerte de cañas“ genannt. Im 18. Jahrhundert kam diese Tradition aus der Mode. Dann begannen die ärmeren Bevölkerungsschichten den Stierkampf zu Fuß zu praktizieren. Erst mit der Zeit wurden Regeln dafür entwickelt. Die Blütezeit der Toreros begann.

Für einen Nord-und Mitteleuropäer ist es schwer die Begeisterung für den Stierkampf zu verstehen. Selbst auf dem spanischen Festland beginnt ein umdenken. Trotzdem finden jährlich noch 30.000 Stiere den Tod. Stierkampf ist eben ein gutes Geschäft. Züchter und Organisatoren verdienen Millionen von Euro mit diesem blutigen Spektakel. Sie sehen verständlicherweise ihre Felle wegschwimmen sollte der Stierkampf landesweit verboten werden.

Die Zukunft des Stierkampfs

Soll man den Stierkampf verbieten? Seine Befürworter, die Aficionados, verneinen das entschieden. Sie sehen neben der kulturellen Tradition des Spektakels auch wirtschaftliche Einbußen, die ein Verbot des Stierkampfes nach sich ziehen würde. Etwa 40.000 Arbeitsplätze sind in Spanien vom Sierkampf abhängig.
Würde der Stierkampf verboten, könnten über 1200 Zuchtbetriebe schließen. Das behaupten die Aficionados. Die Tiere sind zu gefährlich, um sie für die Fleischproduktion zu züchten. Die Menschen, die ein Verbot des Stierkampfes fordern, würden folglich ein Aussterben des „Toro Bravo“ heraufbeschwören.

Heute hat der Stierkampf auf Mallorca wohl mehr Gegner als Anhänger. Zu jeder Corrida gibt es auch eine Demonstration. Früher begeisterten sich die meisten Mallorquiner für den Stierkampf. Doch gerade unter der jüngeren Bevölkerung ist er nun mehr und mehr verpönt. Zum Leidwesen der Traditionsbewussten die im Stierkampf eine Kunst und ein Kulturgut sehen die es zu erhalten gilt.

Inzwischen befürchten aber auch manche Politiker und Tourismusexperten, daß Mallorca bei den Urlaubern in Misskredit geraten könnte, wenn noch weiter Stierkämpfe organisiert werden.

Als Autor dieses Berichts bin ich zwar auch der Meinung daß Traditionen durchaus gepflegt werden sollten, nur zähle ich den Stierkampf nicht wirklich dazu. In den letzten Jahren hat sich der Tierschutz auf Mallorca stark verbessert, steckt aber immer noch in den Kinderschuhen. Aber solange Sensationstouristen Geld für sinnloses Tiermorden ausgeben, wird es schwer solche „Traditionen“ gänzlich zu verbieten. Da gehört auch der alljährliche Stierlauf in Pamplona dazu.



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2 Antworten zu “Stierkampf – Folter oder Kultur?”

  1. Annie sagt:

    Man sollte sowas abschaffen. Alles nur Geldschneiderei. Wer hat denn was von diesem Kampf? Doch nicht der Stier. Wenn der Matador verlezt wird kommt der Arzt. Wenn der Stier dann am Ende ist kommt der …? Was für ein ELEND auf dieser Welt.

  2. Tomm sagt:

    Ich liebe Stierkampf. Und ausserdem wird durch die Folter das Fleisch ganz zart und sehr bekömmlich. Ich denke man sollte mal auch die anderen Tiere foltern damit die besser schmecken.

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