
„Ich fahre an den Ballerman, weil man sich dort gut einen ballern kann“, hieß es noch vor einigen Jahren. Dem Sauftourismus wird schon seit einiger Zeit der Riegel vorgeschoben mit neuen Strandverordnungen die wiederum mit knackigen Strafen belegt sind. So kommen immer mehr Riegel die den Sauftourismus einschränken.
Am 13.2. trafen sich fast 80 Vertreter aus Politik, Gastronomie, Sicherheit, Polizei und der Tourismusbranche zu einem Kongress um Lösungsvorschläge zu erarbeiten und damit dem Sauftorismus auf Mallorca den Kampf anzusagen. Die Zusammenkunft wurde schon letztes Jahr geplant und fand jetzt, auf Einladung des Centre Balears Europa und der Balearen-Regierung, in der Hotelfachschule der Balearen-Uni statt. Es ist der erste seiner Art, und wird wahrscheinlich auch nicht der letzte sein.
Konferenz zum Anti-Sauftourismus
Die mehrstündigen Diskussionen liefen nach der Chatham House Regel (Chatham House Rule) ab, so das sich jeder Teilnehmer der Konferenz, ohne Befürchtungen frei äußern konnte. So wurden unverblümt die Probleme benannt und entsprechende Lösungen dazu vorgeschlagen.
Alkoholverbot in Flugzeugen und Flughäfen war eines der Themen. Hier soll ein absolutes Verbot ausgesprochen werden, da die Zwischenfälle mit akoholisierten Touristen massiv zugenommen haben. Was generell genau so eine Sicherheitsfrage ist wie Benutzung elektronischer Geräte beim Start. Allerdings sollten dann auch die verschiedenen Shops im Flughafen keine alkoholischen Getränke mehr führen. Was allerdings kaum einen Sauftouristen davon abhält seinen Sprit im Vorfeld schon mitzubringen oder gut angedröhnt das Flugzeug zu besteigen. Das könnte bedeuten sobald man in den Flieger einsteigt gibt es noch eine kleine Durchsuchung und einmal bitte in das Röhrchen blasen. Wer dann nicht besteht bleibt daheim und wer im Flugzeug ertappt wird bekommt einen Fallschirm?
Die bekannte Happy Hour (Ein Drink bestellen und einen Zweiten gratis bekommen) war ebenso ein Thema in der Sauftourismus Tagung. Denn in den Discos und Lokalen gibt es täglich wechselnde Happy Hour Angebote unter anderem sogar Freibier. Damit hat mal einer angefangen und die anderen zogen nach um sich ebenso Kunden zu sichern. Wie soll man das Saufen untersagen? Gibt es keine Happy Hour mehr latsche ich mal eben zum Mercadona, das geht auch. Die haben sogar Eimer dort! Da kann ich eventuell nicht mit in die Disco aber auf dem Balkon geht es ja auch, mit anschließendem Sprung in den Pool.
Die Polizei sollte auch mehr Präsenz dazu zeigen; kam auch zur Sprache. Frage mich allerdings wie wollen die Polizisten das unterbinden oder kontrollieren wenn es nicht generell verboten ist? Die Flasche wegnehmen? Bekehren zum Guten? Oder Knüppel aus dem Sack? Wenn mehr Polizisten vor Ort wären würde es sicher weniger Ärger geben aber besoffen sind die Sauftouristen allemal.
Mallorca ist für viele die Partyinsel. Und das schon seit geraumer Zeit. Mit dem Ballermann und dem Eimer saufen hat der Party-Tourist sein Urlaubsziel gefunden. Auch sind einige Orte von Mallorca mit den entsprechenden Branchen genau darauf ausgelegt. Das zu unterbinden wird höchstwahrscheinlich scheitern und viel Geld kosten. Und wenn man es doch schafft, dann wird es noch mehr Geld und Arbeitsplätze kosten. Wer nach Arenal an den Ballermann fährt oder nach Magaluf, der will Party machen, saufen und feiern mit viel Sonne, Strand und Meer.
Vielleicht wäre es ratsam den Sauftourismus auf einen Ort zu beschränken. Abgelegen mit allem was die Partymacher brauchen. Natürlich auch ein bisschen mehr Polizei und Security. Nur die Pools sollte man weglassen, dann kommt auch keiner mehr in Versuchung.
Daran wird sich eh kaum was ändern lassen. Ich werde weiter Party im Urlaub machen. Und das auf Mallorca.