Russen auf Mallorca

Russen auf Mallorca

Russen auf Mallorca – Russischer Tourismus stagniert

Mallorca ist und bleibt eines der beliebtesten Urlaubsziele, doch eine Gruppe Touristen ist dieses Jahr deutlich weniger vertreten. Laut einem Bericht der „Mallorca Zeitung“ ist die Zahl russischer Gäste in dieser Saison um rund 30 Prozent zurück gegangen. Als Grund führt das Blatt die Ukraine Krise und den sinkenden Rubelkurs an. Im Vergleich zum Euro hat der Rubel um 17 % nachgegeben. Auch durch gestiegene Hotelpreise hat die Baleareninsel für russische Besucher an Attraktivität verloren, hieß es in dem Bericht. Zudem gingen in den vergangenen Monaten sieben russische Reiseagenturen bankrott, was 60.000 Urlauber betraf und so den Gästestrom ebenfalls verringert. Ein Vertreter des auf russische Gäste spezialisierten Veranstalters NT Incoming sprach von einem Rückgang der Buchungen von 28 bis 30 Prozent. Damit sei man allerdings wieder auf dem Niveau von 2012, welches für den russischen Tourismus auf der Baleareninsel ein gutes Jahr gewesen sei.
Natürlich spielen auch die Sanktionen westlicher Staaten gegen Russland eine große Rolle. Konnten sich in den letzten Jahren auch russische „Normalverdiener“ einen Urlaub auf Mallorca leisten, ist das dieses Jahr wohl nur den etwas besser Betuchten möglich.
Der Zustrom russischer Investoren scheint aber ungebrochen. So wurde der russische Oligarch Roman Abramowitsch kürzlich Mehrheitseigner beim RCD Mallorca. Vielleicht investiert er ja noch ein paar Milliönchen in neue Spieler um den Traditionsverein vor dem totalen Absturz zu bewahren.
Mehrere Jahre lag der spanische Immobilienmarkt total am Boden. Jetzt geht es wieder Step by Step aufwärts. Dank der Russen. Sie haben einen sehr guten Geschmack, verhandeln nicht lange über den Preis und zahlen fast alles in bar. Russen bevorzugen luxuriöse Villen an der Küste mit direktem Blick aufs Meer. Mallorcas Immobilienmakler lieben die russischen Käufer, bringen die doch mit ihrem Geld Bewegung in den heimischen Immobilienmarkt. Sie beleben die Konjunktur vor Ort, wie es, von den arabischen Scheichs einmal abgesehen, kaum eine andere Klientel vermag. Seit dem Crash des spanischen Immobilienmarkts im Jahr 2007 haben die Preise mehr als 40 Prozent nachgegeben.
So wurde auch der russische Tourismus auf Mallorca jedes Jahr mit zweistelligen Zuwachsraten verzeichnet. Bis eben in diesem Jahr die Ukraine Krise auch vielen russischen Reiseveranstaltern das Genick brach und sie in die Insolvenz trieb. Im Vergleich zu anderen Urlaubländern, wie zum Beispiel der Türkei, scheint Mallorca mit seinen russischen Touristen mehr Glück zu haben. Hier gibt es unseres Wissens nach nicht das rüpelhafte Benehmen das den Russen nachgesagt wird. Sie sind nicht anders als Deutsche oder Engländer. Nur eben vielleicht etwas großzügiger. So berichtete mir ein Kellner aus Santa Ponsa das er allein in der letzten Saison nur von Russen ca. 9.000.- Euro Trinkgeld bekam. Das half ihm immens zur Tilgung seiner Hypothek.
Aus diesem Grund hoffen auch viele auf ein baldiges Ende im Konflikt mit der Ukraine. Das könnte den russischen Tourismus auf Mallorca wieder ankurbeln.
Mandi Petre



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