
Nach einer beschaulichen Fahrt durch Oliven und Orangenhaine, den Blick immer auf die imposanten Ausläufer des Tramuntanagebirges gerichtet erreicht man das malerische Fischerdörfchen Port Andratx. Mit seinem Naturhafen, den alten Fischerbooten, Altbauten und glamourösen Villen, die sich an die Hänge schmiegen erfreut es sich eines regen Touristenverkehrs. Wobei die prominenten Bewohner zwar auch eine Rolle spielen, es jedoch der Charme des Alten und Neuen in perfekter Symbiose ist, was die Menschen in seinen Bann zieht.
So oder ähnlich findet man Port Andratx in zahlreichen Reiseführern und auf Internetportalen beschrieben.
Port Andratx, der Lack ist ab
Ich möchte dem Hafen seinen Charme nicht absprechen. Aber langsam ist der Lack ab. Vollkommen überzogene Preise, stinkende Mülltonnen an jeder Ecke, kaputte Bordsteine, die den feinen Damen in ihren hochhackigen Schuhen schnell mal zum Verhängnis werden können. Sollte ein Kind stolpern – es wird weich fallen – dafür sorgen ausreichend Dreck und Hundekot auf den Gehwegen.
Der Hafen wurde im Laufe der Jahre ausgeblutet. Heute lebt er nur noch von seinem Namen und der Erinnerung daran was er einmal war. Längst haben Port Sóller und Port de Valdemossa aufgeholt.
Besuchen Sie Port Andratx – hier finden Sie die höchste Konzentration an Immobilienbüros und Banken. Ein großer, oh Wunder kostenfreier Parkplatz, ist auch vorhanden. Diesen kann man mit viel Humor als Schildbürgerstreich bezeichnen. Irreführende Fahrbahnmarkierungen und unbefestigte Parkzonen. Mein Tipp: Mieten Sie sich einen Geländewagen. Hier gilt das Recht des Stärkeren. Vergessen Sie auch sämtliche Straßenordnungen. Stellen Sie sich kreuz oder quer – vollkommen egal. Das macht jeder so. Falls es wider Erwarten mal regnen sollte – haben Sie die Gummistiefel stets griffbereit. Anders kommen Sie nicht trockenen Fußes durch den Schlamm.
Dank des Horrorexpresses (Glasbottom Boat) sind in der Saison auch viele sehenswerte Gestalten zu sehen. Von der wandelnden gargekochten englischen Litfaßsäule bis zu dem Phänomen, daß man ab einem gewissen Kontostand nie eine größere Konfektionsgröße als 34 braucht. Wie um himmelswillen kommen die Damen in die Kleider rein und bei der Hitze vor allem wieder raus?
Auch wenn es nicht so klingt – Port Andratx ist wirklich ein schöner Ort. Wenn man sich die Mühe macht kann viel Schönes entdecken. Die große Fischhalle, wo fangfrisch verkauft wird, die alten Fischer, die auf dem Boden sitzend ihre Netze flicken, die zum Teil alten Häuser und Restaurants – fest in Familienhand, bei denen Gastfreundschaft noch ehrlich betrieben wird.
Ja, Port Andratx ist eine Reise wert – aber bitte kommen Sie nicht zum Promiglotzen…
Auch wenn es zahlreiche Magazine so vorgaukeln, sie treten sich hier nicht beim Einkaufen auf die Füße…
Habe den Ingolf Lück gesehen, sonst waren keine Prommis in Sicht. Aber vielleicht war ich auch an der falschen Stelle oder am falschen Tag dort. Gibt ja nicht mal einen Strand!
Da gebe ich doch teilweise Recht. Es ist so einiges Verbesserungswürdig. Das Flair was Port Andtrax mal hatte ist verflogen.
Ich hoffe einfach, daß er sein Flair irgendwann zurückbekommt. Kleine Anfänge wurden ja gemacht an der Promenade.
Ich gehe nur zum Prommiglotzen hin. Wobei man Glück haben muss einen zu sehen. Port Andratx ist ziemlich Out.