Mallorca im Wandel der Zeit

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66 Jahre Pauschaltourismus auf Mallorca.

1950 flogen die ersten Deutschen nach Mallorca. Die Insel zählte in diesem Jahr 100.000 Touristen. Der große Nachkriegs-Tourismusboom beginnt mit so genanntenTour-Operators, die Urlaubsreisen samt Flug und Unterkunft organisieren und mit wachsendem Erfolg verkaufen. Zu nennen ist da an erster Stelle Neckermann. Die wirtschaftliche Erholung Europas nach dem Zweiten Weltkrieg und die rasante Entwicklung im Flugzeugbau führen zu einer rasch wachsenden Freizeitindustrie – und zu einem ungehemmten Bauboom in den Küstenregionen. Waren bisher Grundstücke im Inselinnern wertvoll, verkehrte sich das nun ins Gegenteil. Die Preise für Land in Strandnähe stiegen unaufhörlich an. 1961 wird der Flughafen Son Sant Joan bei Palma eingeweiht. Schon im ersten Jahr wurden mehr als eine Million Passagiere dort abgefertigt.

Der Tourismusboom hält seitdem an. Schon im Jahr 2000 erlebte man einen nie da gewesenen Höhepunkt. Ca. 10 Millionen Touristen besuchten die Insel, davon allein 3,5 Millionen Deutsche. Im Moment haben wir Zahlen die seitdem deutlich alles dagewesene übertreffen. Heute kommen über 14 Millionen Urlauber jährlich nach Mallorca. Über 4 Millionen davon kommen aus Deutschland. So langsam läutet sich der Kollaps ein. Zurück zu führen ist das natürlich auch auf den Buchungsrückgang einiger Destinationen wie Tunesien,Türkei und Ägypten.

Die Aufnahmekapazitäten sind für die Sommermonate fast erschöpft. Deswegen überlegt man seitens der Regierung Begrenzungen einzuführen. Um den Wintertourismus anzukurbeln tut man sich aber schwer. Es fehlt an innovativen Ideen um das Angebot für den Urlauber attraktiver zu machen.

Im Laufe der Jahre hat Mallorca viele Entwicklungsstufen durchgemacht. Vom wild-romantischen Eiland, in den 70er Jahren als sogenannte „Putzfraueninsel“ bis hin zur angestrebten Luxusinsel. Ballermann und Magaluf trugen nicht dazu bei das Image zu verbessern, spülte aber viel Geld in die Kassen. Heute will man dem Luxusurlaub den Vorzug geben. Ob das aber die richtige Idee ist, wage ich zu bezweifeln.

Mallorca hat viel erlebt in den letzten Jahrzehnten. Wird oft auch als 17. Bundesland bezeichnet. Vielleicht hatte das den damaligen CSU Abgeordneten Dionys Jobst 1994 bewogen, den Vorschlag zu machen Mallorca den Spaniern abzukaufen oder für 99 Jahre zu pachten. Und diese Idee kam ihm keineswegs am Stammtisch. Aber die Spanier fanden das ziemlich absurd. Obwohl…dann wären die arbeitslosen Deutschen auf der Insel ja Einheimische und könnten unter der Sonne von Hartz 4 leben. Und bekämen ihre Wohnungen bezahlt. Und die Spanier als EU-Angehörige ja auch. Frau Merkel, jetzt sind sie gefragt. Diese Idee zu reaktivieren würde ja gut zu unserer Kanzlerin passen.

In den letzten Jahren hat sich der sogenannte Nischentourismus immer stärker entwickelt. So wurden Golf, Radsport, Kreuzfahrten, Wellness, wandern, usw. zu stabilen Einnahmequellen.

Viel hat sich in den letzten Jahrzehnten getan. Lebten um 1900 ca. 250.000 Menschen auf Mallorca sind es heute um die 1 Million. Davon schätzungsweise 30.000 Deutsche die hier als Residenten gemeldet sind.
Der Tourismus ist von Mallorca nicht mehr weg zu denken. Der größte Teil des Bruttoinlandprodukts wird direkt und indirekt aus dieser Industrie erwirtschaftet.

Fazit: Mallorca ist nicht mehr das was es einmal war. Aber für mich immer noch eine lebenswerte Insel. Auch wenn sich von Jahr zu Jahr immer etwas ändert und viele Residenten schon sagen „Mallorca ist die Hölle im Paradies“.



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