
Kriminalitaet auf Mallorca. Ein Grund zur Sorge?
Eines sei vorweg gesagt. Mit der Kriminalitaet auf Mallorca ist es so wie überall wo viel Geld in Umlauf gebracht wird. Geld lockt nun einmal Verbrecher an. Kleine Gauner ebenso wie Schwerverbrecher oder Mafiagruppen.
Muß man noch vor den Nelkenfrauen, Taschendieben oder Huetchenspielern warnen? Die Gefahr an diese sein Geld zu verlieren ist nach wie vor gegeben. Doch das sind nur Kleinkriminelle. Da gibt es auf unserer schoenen Insel auch ganz andere Kaliber. Einige von denen stellen wir hier vor und setzen uns auch mit ihren Verbrechen auseinander.
Heute hat man sie wohl ausgemerzt, bzw. sie spielen zur Zeit keine große Rolle mehr. Dir Rede ist von der russischen Mafia. Nach dem Zerfall der Sowjetunion verbreitete sie sich wie ein Krebsgeschwür ueber die ganze Welt. Hat ihre Finger immer noch in allen Geschaeften stecken die Profit erwarten können. Da lebte zum Beispiel jahrelang unerkannt Gennadis Petrov in der Gemeinde Calvia. Seines Zeichens so etwas wie der „Bilanzbuchhalter“ der Russenmafia. Petrov wird als einer der Führungspersoenlichkeiten der Russen-Mafia gesehen. 2008 wurde er in einer groß angelegten Aktion auf Mallorca verhaftet. Spaeter allerdings gegen eine Kaution von 600.000 .-€ wieder auf freien Fuß gesetzt. Genauer gesagt, er kam auf Ehrenwort frei um der Beerdigung seiner Schwiegermutter beizuwohnen. Diese richterliche Entscheidung war für die ermittelnden Polizeibeamten mit Sicherheit ein Schlag ins Gesicht. Seitdem hoert man nichts mehr von Herrn Petrov. 600.000.-€ sind für ihn scheinbar nur Portogeld. Vermutet wird er seitdem in Russland. Allerdings wurde seine Luxusvilla in diesem Jahr einem sozialen Projekt übergeben. Laut einer Entscheidung des Nationalen Gerichtshofs in Madrid bekam die Stiftung “Amadip-Esment” den Prunkbau zugesprochen. Danke Herr Petrov für ihr soziales Engagement. Da hatte Kriminalitaet auch mal etwas Gutes.
Die Guardia Civil auf Mallorca hat letztes Jahr mit der „Operation Dirieba“ nach langen Ermittlungen eine kriminelle Vereinigung namens „Taganskaya“ aufgerieben. Diese Gruppe wird ebenfalls der russischen Mafia zugerechnet und soll sich vor ca. vier Jahren auf Mallorca niedergelassen haben. Ein Sprecher der Guardia Civil bezeichnete sie als eine der bedeutendsten mafiosen Netzwerke Moskaus. Der russische Unternehmer Alexander Romanov soll der Besitzer des Hotels Marypins in Paguera sein. Dieser wurde zusammen mit seiner Frau und seinen Schwiegereltern in seiner Luxusvilla festgenommen. In diesem Zusammenhang gab es seinerzeit auch eine Durchsuchung in der Anwalts- und Steuerkanzlei Sastre & Asociados in Palmas Altstadt. Was danach passierte ist nicht bekannt.
Auslaendische Residenten auf Mallorca haben beim Thema Kriminalitaet ebenso eine besondere Rolle inne. Nicht nur als moegliche Opfer, sondern auch als Taeter. Mangels Kenntnis der spanischen Gesetze oder ihrer Nichteinhaltung, kann man eine Tendenz zur Selbstjustiz nicht abstreiten. Ein deutscher Gaertner stritt sich zum Beispiel mit einem Landsmann um seine Bezahlung. Er hatte dessen Anwesen bei Paguera umgestaltet, war aber nicht entlohnt worden. Aus Rache legte er Feuer an die Villa . Da gibt es auch noch andere Faelle. Da wurde kurzerhand mal ein neuer Mercedes abgefackelt bei einem deutschen Unternehmer. Auch hier ging es um offene Rechnungen. Diesen Auftrag erledigten zwei harte Jungs aus dem Koelner Rotlichtmilieu. Auch schwerste Kapitalverbrechen schockieren immer wieder die Bevoelkerung. Da wurde zum Beispiel die deutsche Millionaerin Irmela Femmer, in ihrem Haus in Port d’Andratx durch Messerstiche getötet. Bis heute ist der Fall nicht aufgeklärt. Und auch im Mordfall des „Bierkoenigs“ Manfred Meisel, der mit seinem Sohn Patrick und der Hausangestellten Claudia Leisten auf seiner Finca bei Llucmayor 1997 erschossen worden war, ist es nie zu einer Aufklaerung gekommen.
Zugenommen haben außerdem Einbrueche in Fincas und Eigentumswohnungen. Zur Zeit sucht die Polizei eine Bande die sich darauf spezialisiert hat, in Wohnungen einzudringen während die Bewohner schlafen. Die Opfer sind zumeist wohlhabende auslaendische Residenten. Die Einbrecherbanden kommen sehr oft aus Osteuropa. Durch die Osterweiterung der EU mit ihren neuen Mitgliedsstaaten wird ihnen die Einreise nach Spanien auch leicht gemacht. Faelle von organisierter Kriminalitaet mit Schutzgelderpressungen, Prostitution und Menschenhandel gehören inzwischen zur Tagesordnung auf Mallorca.
Vor rund drei Jahren donnerten dann die ersten Harleys über die Playa de Palma. Die Hells Angels hatten Mallorca entdeckt. Wie gewohnt wollten sie die Partymeile für sich beanspruchen. Das ging aber richtig in die Hose. In einer groß angelegten Aktion wurden etliche Mitglieder verhaftet, darunter der Ex-Präsident der Hells Angels Hannover, Frank Hanebuth. Viele Mitglieder der Gang wurden gegen Auflagen oder Kaution inzwischen wieder auf freien Fuß gesetzt. Hanebuth sitzt aber immer noch in Untersuchungshaft im Hochsicherheitstrakt eines spanischen Gefängnisses auf dem Festland. Ob man ihm allerdings kriminelle Machenschaften auf Mallorca nachweisen kann, ist zu bezweifeln.
Aber es sind nicht immer Banden die die Kriminalitaet auf Mallorca wachsen lassen. Man erinnere sich noch an die beiden toedlichen Raubüberfälle auf Residenten innerhalb kurzer Zeit. Da starb ein Schweizer Pensionaer an den Folgen seiner Verletzungen die er bei einem Ueberfall erlitten hatte. Vieles deutet darauf hin, dass eben dieselben brutalen Taeter für diese Tat in Frage kommen, die vier Monate zuvor im Osten der Insel einen deutschen Rentner überfallen und ermordet hatten.
Wir wollen nicht behaupten das die Kriminalitaet auf Mallorca hoeher ist als anderswo. Trotzdem birgt die Insel gewisse Risiken, vor allem fuer Touristen. Vor manchen kann man sich aber schuetzen. Auch wenn die Insel immer mal wieder durch spektakulaere Mordfaelle in die Schlagzeilen geraet. Natürlich floriert auf Mallorca auch der Drogenhandel. Der Polizei sind in letzter Zeit aber einige harte Schlaege gegen die Drogenhaendler gelungen.
Bisher hat die Kriminalitaet auf Mallorca keine Auswirkung auf den Tourismus gehabt. Verstaerkte Polizeipraesenz, gerade in den Urlaubsgebieten, soll dafuer sorgen das es auch so bleibt. Dem Urlauber kann man nur empfehlen sich grundlegende Vorsichtsmaßnahmen immer vor Augen zu halten. Geld und Wertsachen immer im Safe des Hotels deponieren. Dort sind sie versichert. Nie mehr Bargeld mitnehmen als man braucht. In Mietwagen keine Wertgegenstaende offen herumliegen lassen. Nachts unbelebte Strassen meiden. Sich niemals auf der Strasse von, meist schwarzen Prostituierten, ansprechen lassen. Auch nicht von Palmas Nelkenfrauen, selbst wenn die sehr nett sein können. Die wollen nur Geld. Und diese „Damen“ sind versierte Taschendiebinnen. Ebenso in Acht nehmen sollte man sich vor den Huetchenspielern, die gerade an der Playa de Palma zu finden sind. Auch wenn es so aussieht, man kann nicht gewinnen wenn man sich mit denen einlaesst. Die „Gewinner“ gehoeren immer zu den Huetchenspielern.
Kriminalitaet hin, Kriminalitaet her. Wer diese Ratschlaege befolgt, wird einen wunderbaren Urlaub auf unserer schoenen Insel verleben.
Mallorca ist eben immer noch ein Paradies.
ich könnte mir schon vorstellen wer den Auftrag zum Mord an den Bierkönig gegeben hat. Ich kannte den Bierkönig und seine geschäftlichen und privaten Lebensräume.
Auf Mallorca muss man aufpassen. Wenn dir deine Papiere abhanden kommen sind die weg. Die kommen nie wieder. Und dann ist der Urlaub vorbei.