
Kampfhunde auf Mallorca für Hundekämpfe missbraucht?
Hundekämpfe auf Mallorca waren im 18. Jahrhundert sehr beliebt. Für diesen „Volkssport“ wurde gern der Ca de Bou, die Mallorca Dogge, eingesetzt. Diese Hunderasse zählt zu den Bullenbeißern. Er war in der Lage, auch ausgewachsene Stiere zu Boden zu reißen. Wegen seiner enormen Beißkraft und Schnelligkeit zählt er auch heute noch zu den Kampfhunden.
Hundekämpfe sind in Spanien schon lange verboten und werden nicht mehr veranstaltet. Wirklich nicht? Verbote reizen viele Menschen, gerade dann wenn auch Geld mit im Spiel ist. In die Illegalität abgerutscht, werden sie in den letzten Jahren bei bestimmten Bevölkerungsgruppen immer beliebter. Bei Hundekämpfen werden hohe Summen auf den Sieger gewettet. So kann der „Besitzer“ eines „Campeones“ bei jedem gewonnenen Kampf sich auf ein hübsches, schwarz verdientes Sümmchen freuen. Doch auch der stärkste Hund wird irgendwann auf der Strecke bleiben. So muss man laufend für Nachschub sorgen. Da Zucht und Verkauf für Kampfhunde strengen Regeln unterworfen sind, bleibt nur die illegale Beschaffung dieser Tiere. Deshalb sind Diebstähle an der Tagesordnung.
Hundediebe sind auf der Insel seit Monaten unterwegs. Gestohlen wird was immer auch an für Hundekämpfe geeignete Rassen entdeckt wird. So sind nicht nur auf einsam gelegenen Fincas Hunde verschwunden. In der Perrera in Inca, dem Natura Parc zugehörig, sind in den letzten Monaten etliche Hunde gestohlen worden. Fast ausnahmslos verschwanden Kampfhunde. Das lässt vermuten das diese Tiere für illegale Hundekämpfe missbraucht werden.
Die zuständigen Behörden auf den Balearen wissen darüber schon lange Bescheid. Nichts kann auf Dauer geheim bleiben. Aber an die Organisatoren von Hundekämpfen heranzukommen ist sehr schwierig. Das stellt auch die für Tier- und Umweltdelikte zuständige Einsatztruppe „Seprona“ der Guardia Civil, vor ein großes Problem. Der Leiter dieser Spezialabteilung, Buenaventura Cañellas, meint : „Es ist unmöglich, diese Kämpfe zu verhindern, die können überall stattfinden.“ Man sieht in der zunehmenden Zahl von Hundediebstählen den Beweis dafür, dass sich die Hundekämpfe auf Mallorca zunehmender Beliebtheit erfreuen. Da die Veranstalter der Hundkämpfe vorsichtig und im geheimen operieren, ist es für Undercover Polizisten kaum möglich sich in einer dieser Gruppen einzuschleusen.
Das gerade Kampfhunde vermehrt verschwinden ruft natürlich auch alle Tierschutzorganisationen auf den Plan. Man fordert bessere Absicherungen gerade in der Perrera von Inca. Fehlende Überwachungskamers und schwache Beleuchtung laden die Diebe förmlich ein. Wachleute könnten da schon helfen das Problem zu lösen. Scheinbar ist da aber kein Geld für übrig. Das auch noch andere Dinge im Natura Parc nicht unbedingt mit den geltenden Tierschutzgesetzen im Einklang stehen, ist ein offenes Geheimnis. Darauf wollen wir aber an dieser Stelle nicht eingehen.
Man kann nur an die Bevölkerung appelieren die Augen und Ohren offen zu halten. Wenn Sie den Diebstahl eines Hundes bemerken, informieren Sie umgehend die Polizei. Auch wenn es kein Kampfhund ist. Denn andere Hunderassen sind als „Trainingsobjekt“ für Kampfhunde auch zu Geld zu machen.
Es wird Zeit das diesen barbarischen Hundekämpfen ein Ende gesetzt wird. Dazu bedarf es aber der Mithilfe von allen Menschen. Verschließen Sie sich nicht wenn Sie etwas zur Aufklärung von Hundediebstählen beitragen können.