
IB Salut – Herrscht Finanznot auf Mallorca?
Seit Dienstag, den 04.11.14, läuft wieder auf den Balearen über insgesamt fünfeinhalb Wochen die Grippeschutzimpfung. Vor allem ältere Personen oder chronisch Kranke sollten sich impfen lassen. Für circa 140.000 Menschen stehen Impfdosen zur Verfügung.
Die Grippewelle kommt mit Sicherheit. Da schreckt diese Meldung den Patienten auf: in vielen der Gesundheitszentren von IB Salut auf den Balearen, zuständig für die medizinische Erstversorgung, wurden überraschend zum 1. November rund 100 Stellen von Vertretungspersonal gestrichen, bzw. nicht wieder besetzt. Dies führte mancherorts zu chaotischen Zuständen da Patienten, die Arzt-Termine hatten, wieder nach Hause geschickt wurden.
Der Grund dafür muss nicht lange gesucht werden. Die IB Salut, als Gesundheitsbehörde der Balearen, hat Geldnöte. An sich nichts Neues. Apotheker auf der Insel können da ein Lied von singen. Ausbleibende oder verspätete Zahlung von Medikamenten haben viele von ihnen selbst an den Rand des Konkurses getrieben.
Begründet wurden die Stellenstreichungen damit, dass nicht ausreichend finanzielle Mittel da waren, um die Vertretungskräfte zu bezahlen. Deshalb hat ein vom Finanzministerium gesteuertes Computerprogramm kurzerhand die automatische Verlängerung dieser Verträge nicht zugelassen, wurde vertautbar. Nach Gewerkschaftsangaben sollen mehr als 100 Vertretungskräfte nun ohne Job sein. Die Kündigung erfolgte auf einfachsten Weg durch einen Anruf. Am Montag wurden den Betroffenen mitgeteilt, dass sie am folgenden Tag nicht mehr zur Arbeit erscheinen bräuchten. Das nennt man soziale Beschäftigung? Weihnachten und der Winter steht vor der Tür. Neue Jobs werden sich kaum finden lassen. Als besonders gravierend ist die Tatsache anzusehen, dass die betroffenen Angestellten der IB Salut sich nicht auf den Verlust ihres Arbeitsplatzes einstellen konnten.
Dadurch kam es am Dienst auch zu etlichen Problemem in vielen Gesundheitszentren. In Port de Pollença wurden nur Notfälle behandelt. Die IB Salut Zentren in Campanet und Santa Margalida wurden teilweise komplett geschlossen weil kein Personal zur Verfügung stand. Fast wäre das auch in Port d’Alcúdia passiert. Dort konnte man aber doch noch kurzfristig eine Krankenschwester verpflichten, um die Schließung zu verhindern. Am Mittwoch wurden die Gesundheitszentren der IB Salut in Puigpunyent und Galilea geschlossen.
Da fragt sich der Bürger, wie kann es zu solchen Mißständen überhaupt kommen? Wohin ist das Geld das man einnimmt? Die Extrasteuer auf Treibstoff an den Tankstellen besteht ja unseres Wissens noch. Obwohl der Europäische Gerichtshof das nicht anerkannt hat. Warum müssen überhaupt in der Unterhaltung teure Gesundheitszentren betrieben werden? Wäre es nicht sinnvoller wenn, ähnlich wie in Deutschland, Ärzte sich mit eigenen Praxen selbstständig machen könnten und ihre Leistungen bei der IB Salut abrechnen? In den Zentren wird ja auch nur eine Erstversorgung vorgenommen oder man bekommt einen Termin für ein Krankenhaus in Palma, wo dann die eigentliche Untersuchung des Patienten durchgeführt wird. Und auf einen Termin kann man in der Regel mehrere Monate warten.
Informieren über das Gesundheitssystem der Balearen sollte die Website von IB Salut. http://ib-salut.caib.es/
Sollten Sie der spanischen oder katalanischen Sprache mächtig sein, werden Sie erstaunt sein wie wenig Informationen dort zu finden sind.
Fazit: Das Gesundheitssystem der Inseln bedarf einer gründlichen Erneuerung!
Uns würde zu diesem Thema die Meinung unserer Leser interessieren. Bitte hinterlassen Sie doch einfach einen Kommentar.