Fray Junipero Serra

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Junipero Serra

Kommt der Besucher heute nach Petra, einem kleinen beschaulichen Ort im Inselinnern Mallorcas, wird er mit Sicherheit das Geburtshaus Junipero Serra zu besuchen. Es wurde dort ein kleines Museum eingerichtet in dem es vieles aus dem Nachlass Serras zu sehen gibt. Aber auch viele Informationen von seinem Schaffen.
Junipero Serra ist eine durchaus umstrittene Person. Berühmt geworden als Städtegründer in Amerika. Fray Junípero Serra wurde am 24. November 1713 in Petra geboren. Im Alter von 16 Jahren trat der Bauernsohn Miquel Josep Serra dem Franziskanerorden bei und nahm den Namen Fray Junípero Serra an. Er studierte an der Universität „Lulliana“ in Palma und erwarb den Doktortitel der Theologie. Von 1744 bis 1749 war er in Palma als Prediger und Dozent an der dortigen Universität tätig. Danach entschloss er sich, mit einer Gruppe anderer Franziskaner als Missionar nach Mittelamerika zu gehen.
Im Vizekönigreich Neuspanien war Junípero Serra an der Gründung von 21 Missionsstationen und Klöstern vor allem im Norden des Landes beteiligt, wie der Mission Dolores in San Francisco. Viele der im heutigen Kalifornien gelegenen Missionen entwickelten sich im Laufe der Zeit zu Städten, die heute noch ihre spanischen Namen tragen. San Diego, Los Angeles oder Santa Barbara. Nicht zu vergessen San Franzisco.
Junípero Serra betrieb religiöse Bußrituale bis zur Selbstkasteiung. Mit ihm dringen die ersten Weißen von Mexiko nach Kalifornien ein. Die Missionare behandeln die Indianer wie Kinder. Ließen sie sich taufen und waren folgsam wurden sie auch wie Kinder verhätschelt. Waren sie allerdings aufsässig, was oft genug vorkam, wurden sie auf grausamste Weise bestraft.
Serras Leben war eine einzige Buße. «Ich bin ein Sünder», pflegte Junípero Serra stets zu sagen. Sein Streben war darauf ausgerichtet seine Seele reinzuwaschen von Schuld. Er kannte kein Vergnügen, weder beim Essen noch beim Lesen, noch gar mit dem anderen Geschlecht, was viele seiner Glaubensbrüder ja nicht immer so genau nahmen. Neun Jahre lang missionierte Junípero Serra Indianer in der Sierra Gorda. Er wurde in Mexiko-City zu einem fanatischen Prediger, den der religiöse Eifer bis zum Masochismus trieb. Auf der Kanzel des Konvents San Fernando risst Serra sich oft seine Kutte auf und schlug sich, in der anderen Hand das Kreuz, mit einem schweren Stein auf die entblößte Brust. Oder schlug sich mit einer Geißel seine Haut in Fetzen. «Ich bin ein Sünder», schrieh er unaufhörlich in die Schar seiner Anhänger und Zuhörer.
Im Juli 1769 gründete Junípero Serra seine erste Missionsstation. Die spätere Stadt San Diego. Sie wurde zum Ausgangspunkt für die Kolonisierung Kaliforniens. Serra hielt die erste Messe, wie gewohnt mit übersteigertem religiösen Eifer. Verwirrt und fassungslos verfolgten die Indianer das Ritual von den umliegenden Hügeln aus. Keiner von ihnen wagte sich näher heran. Serras Missionsversuche bei den Indianern blieben zunächst erfolglos. Im ersten Jahr der Mission San Diego wurde nur ein einziger Einheimischer Eingeborener christlich getauft.
Im Juni 1770 gründete Serra seine zweite Missionsstation, San Carlos Borromeo. Sieben weitere folgten zu seinen Lebzeiten, darunter 1776 San Francisco. Junípero Serra starbt 1784 in San Carlos Borromeo. Er hatte alles gegeben um die Indianer zu Kindern Gottes zu machen. Doch nicht mal 6000 von ihnen hat er taufen können. Dennoch brachte Serra einige Dinge von Mallorca nach Kalifornien das den Wohlstand des Staates mit begründete. Mandeln, Pfirsiche und nicht zu vergessen den Wein.
In San Diego gibt es ein Museum das nach ihm benannt wurde und in Washingtoner National Museum auch eine Büste Serras. Den Amerikanern ist er weniger als Missionar bekannt, aber als der Mann der die meisten Städte in Amerika gründete.
Auf Mallorca wird Junipero Serra als einer der berühmten Söhne der Insel immer noch geehrt.



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