Drogen auf Mallorca

Drogen auf Mallorca – wie schlimm ist es wirklich?

Ein Thema das immer wieder Anlass zu Diskussionen gibt. Es vergeht kaum ein Jahr wo nicht irgendwo auf der Insel eine illegale Marihuana Plantage entdeckt wird. Dabei ist man in Spanien in den letzten Jahren liberaler geworden als in den meisten EU-Mitgliedsstaaten, was den Konsum sogenannter „weichen Drogen“ betrifft. In Spanien ist es verboten, Cannabis zu verkaufen, zu vermarkten, aus kommerziellen Zwecken anzubauen oder in der Öffentlichkeit zu rauchen. Privater Konsum und Anbau zum Eigengebrauch sind jedoch gestattet. Allerdings wird gerade Haschisch in Mengen illegal verkauft. Urlauber haben kürzlich in Port d’Andratx im Südwesten von Mallorca ein 32 Kilo schweres Paket mit Drogen gefunden, das am Ufer angespült worden war. Das Paket mit Haschisch ist entweder wegen schweren Seegangs über Bord gegangen, oder man hatte sich aus Angst vor einer Kontrolle dessen entledigt. Der Schwarzmarktwert liegt bei ca. 60.000.-€.

In den letzten Jahren entstanden auf den Balearen mehrere „Kiffer Clubs“. Dorthin zieht man sich zurück wenn man mal in Ruhe einen Joint durchziehen will. Den Clubs ist es auch gestattet ihren Mitgliedern Marihuana zu verkaufen, als maximale Tagesdosis sieht man 2 Gramm an. Diese nicht kommerziellen Clubs bauen eine limitierte Menge von Cannabis für den persönlichen Verbrauch der Clubmitglieder an.

Soweit, so gut. Wenn es denn bei Haschisch und Marihuana bliebe. Mallorca und Ibiza sind die Party Hochburgen des Mittelmeers. Und da werden noch andere Drogen konsumiert. Kokain gilt da als besonders „chick“. Hat den Einzug in alle Bevölkerungsschichten geschafft. Vom Maurer über den Bankangestellten, bis zum Politiker ist Koks gesellschaftsfähig geworden.

Ecstasy wird in den Partytempeln der Inseln wie in einem Supermarkt verkauft. Und es kommen immer wieder neue Designer- und Modedrogen auf den Markt. Erst Mitte des Jahres beklagte der Chef der Gesundheitsbehörden der Balearen, Raúl Izquierdo, daß Ibiza der Drogenmafia als eine Art Versuchslabor diene. Die meisten neuen Drogen würden zuerst auf Ibiza ausprobiert, bevor sie auch auf Mallorca und in ganz Spanien angeboten werden. Es sei zudem höchst besorgniserregend, dass der Drogenkonsum auf den Inseln stetig zunimmt.

 

Als besonders besorgniserregend hat sich eine neue Droge mit dem Namen Methylendioxypyrovaleron (MDPV) herausgestellt. Sie ist in der Szene auch unter den Namen Cloud Nine, Monkey Dust oder Magic bekannt, oder einfach als „Cannibal“. Vor zwei Jahren tauchte sie das erste Mal in den USA auf und sorgte gleich für schockierende Nachrichten. Weltweites Aufsehen erregte damals vor allem der Fall eines Mannes, der in Miami einen Obdachlosen angefallen und diesem immer wieder ins Gesicht gebissen hatte. Dabei hatte er sogar die Augen seines Opfers verzehrt.

Auch auf Ibiza und Mallorca gab es diesen Sommer Zwischenfälle die auf den Konsum von Cannibal zurück zu führen sind. Da verfolgte ein 28-jähriger Enländer in Magaluf im Südwesten Mallorcas, Touristen am Strand und versuchte sie zu beissen. Dann attackierte er Polizisten und Sanitäter, die ihn überwältigen wollten. Zum Schluss waren 10 Beamte notwendig um den total von Sinnen gewesenen Engländer zu fixieren.

Nachdem innerhalb kürzester Zeitspanne mehrere Fälle von Beißattacken auf Ibiza und Mallorca bekannt wurden, befürchtet die Polizei, dass dies erst der Anfang sein könnte. Man geht davon aus, dass die Drogenmafia diese gefährliche Droge auch in anderen europäischen Ländern einführen will. Die spanische Anti-Drogen Polizei sieht MDPV als ein Rauschgift, das wie Kokain geschnupft, geraucht oder injiziert werden kann. Die Wirkung ist auf jeden Fall verheerend. Der Konsum dieser Drogen löst extreme Gewalttätigkeit, Wahnvorstellungen, Suizidabsichten und eben auch kannibalische Gelüste aus.

Ein großer Teil der in Spanien zu findenden Drogen wird in andere EU-Länder weitergeschmuggelt. Das meiste wird aber im eigenen Land konsumiert. Für viele unbekannt, die Spanier sind beim Drogenkonsum der Spitzenreiter in Europa. Der Polizei gelingt immer wieder ein Schlag gegen die Mafia. Es ist aber nur die Spitze des Eisbergs.
Wenn es auch auf Mallorca gelungen ist den Drogenhandel in Son Banya, dem verbotenen Dorf, einzudämmen. Die Drahtzieher um „La Paca“, wie man die Matriarchin der Zigeunersippe dort nennt, sitzen wie ihre Chefin größtenteils langjährige Haftstrafen ab. Aber die Zukunft muss zeigen wie die Erfolge, in Zusammenarbeit mit anderen Polizeiorganisationen in Europa, zu werten sind.



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