
Meinung der Redaktion über die allgemeine Bildung auf den Balearen
Die einen sehen es so, die anderen eben anders. Fakt ist – Die balearische Landesregierung muss das Drei-Sprachen-Modell (TIL) an den öffentlichen Schulen auf Mallorca sofort einstellen. Das hat das Gericht bereits am 29.09.2014 entschieden. Die Verordnung der Landesregierung, das Drei-Sprachen Modell nun an allen öffentlichen Schulen umzusetzen ist damit vom Tisch.
Damit wurde die Bildungspolitik der Volkspartei (PP) komplett in Frage gestellt. Die zuständige Ministerin für Bildung Joana Maria Camps wurde direkt aus ihrem Amt entlassen. Die neue Ministerin Núria Riera hat sofort einen neuen Mitarbeiterstab eingesetzt. Den Schulen soll jetzt mehr Spielraum eingeräumt werden. Der überwiegende Teil der Schulen, die den TIL aber bereits eingeführt haben, sollen weiterhin nach diesem unterrichten.
Während die Volkspartei bislang an der Einführung des Drei-Sprachen-Modells festhielt, organisierten die Gewerkschaften immer neue Aktionen, um die Zurückdrängung des Katalanischen an den Schulen zu verhindern und auf die mangelnde Vorbereitung bei der Einführung hinzuweisen. Das Gesetz sieht vor, dass zu gleichen Teilen auf Katalanisch, Spanisch und Englisch unterrichtet werden muss. Da hat nun wohl jeder seine eigene Meinung darüber. Ob Katalanisch wirklich so sehr im Vordergrund stehen muss, ist für viele fraglich. Vor allem Festlandspanier und Ausländer sehen da keinen Sinn drin. Jede Nation möchte natürlich ihre Muttersprachen erhalten und pflegen. Das ist natürlich und in Ordnung so. Aber bisher war es doch so das die Schulabgänger kaum eine spanische Universität, außer eben auf Mallorca, Barcelona oder Valencia, besuchen konnten. Der Grund waren mangelnde Kenntnisse im castellano, eben der spanischen Sprache. Von Englischen wollte man auch nichts hören. Und ohne die nötige Bildung sind die Möglichkeiten einer guten Berufsausbildung sehr dürftig.
Wir von der Redaktion haben auch eine eigene Meinung. Fächer wie Chemie, Physik oder Mathematik auf englisch zu unterrichten ist Unsinn. Das gibt es auch in Deutschland nicht. Aber die spanische Sprache sollte schon im Vordergrund stehen. Unseres Erachtens wäre ein 60 %iger Unterricht auf castellano, 20 % auf katalanisch und 20 % englisch sinvoll.
Es wird Zeit das sich die streitenden Parteien einmal einigen. Das eigene Ego beiseite lassen und an das Wohl der Kinder denken. Eine fremde Sprache zu sprechen hat noch keinem geschadet. Dadurch wird die Chance auf eine gute Berufsausbildung immens erhöht. Streiks und Demonstrationen haben da nur wenigg Nutzen. Lehrkräfte sollten auch an die eigene Bildung denken. Die Möglichkeiten zur Weiterbildung gibt es ja dazu. Aber wie wir wissen, gibt es leider zu wenig Lehrer die eine Fremdsprache beherrschen. Da sollte man zuerst ansetzen. Nur was ich selbst gelernt habe, das kann ich auch weitergeben.