
Eimersaufen an der Playa de Palma bald wieder erlaubt?
Das Oberste Verwaltungsgericht der Balearen hat die von der Partido Popular verabschiedeten Benimmregeln nun wieder aufgehoben. Offenbar war das Rathaus von Palma gar nicht zuständig gewesen um diese Regeln zu verabschieden.
Dazu schreibt die Mallorca Zeitung:
Die „Verordnung für zivilisiertes Miteinander“ legte mit 113 Artikeln einen umfangreichen Normenkatalog zu Sittenfragen vor, der von der Reglementierung von Straßenkunst, Unterschriftensammlungen oder Kinderspielen auf öffentlichen Gehwegen über Verbote von Straßenverkauf, Trinkgelagen und Straßenprostitution bis hin zu Strafen für das Herumlaufen in Bikini oder Badehose in der Innenstadt reichte. Im Sommer 2014 wurde speziell an der Playa de Palma kontrolliert.
Was heißt das nun konkret?
Zunächst muss geklärt werden was mit den rund 18.000 schon eingeleiteten Verfahren geschieht. Theoretisch müssten die ja alle eingestellt werden. Möglicherweise müssen bereits gezahlte Bußgelder zurückgezahlt werden.
Wir sind es ja gewohnt das bei jedem Regierungswechsel erlassene Gesetze und Regeln der Vorgängerregierung wieder gekippt werden. Über den Sinn oder Unsinn lässt sich streiten. Manches lässt einen aber schon schmunzeln oder mit dem Kopf schütteln. Zum Beispiel die Namensänderung von Palma de Mallorca in Palma. Das kostet ja auch nichts. Falsch gedacht. Jeder Geschäftsmann muss nun seine Geschäftspapier, Visitenkarten, etc. neu drucken. Die Ämter ja wohl auch. Aber das zahlt ja der Steuerzahler.
Aber konzentrieren wir uns doch einmal wieder auf die nun gestrichenen Benimmregeln an der Playa de Palma und anderswo.
Die Partytouristen wird es freuen. Bald darf man wieder in Gruppen am Strand sitzen und sich seinen „Stoff“ selbst mixen und sich schon morgens tierisch die Birne zukippen. Nichts gegen Party. Aber ich fand es in den letzten beiden Jahren seit dem Erlass der Benimmregeln doch schon etwas beschaulicher an der Playa. Und Party gab es meiner Meinung nach noch immer genug.
Bald dürfen wir uns also wieder an halbnackten Schwabbelkörpern erfreuen die das Stadtbild in den Straßen prägen.
Ein Phänomen das sich natürlich nicht nur an der Playa oder in Magaluf findet, sondern in allen touristischen Gebieten der Insel. Würde jemand in Deutschland nur in Badehose oder Bikini durch die Stadt laufen? Aber hier ist man ja im Urlaub und nimmt sich dieses Recht heraus ohne Rücksicht auf das Empfinden der Einheimischen. Was ich schon oft von älteren Mallorquinern gehört habe ist der Satz : „Bei Franco hätte es das nicht gegeben“. Gut, diese Zeit wünscht sich wohl keiner zurück. Ich habe die letzten Jahre der Franco Ära noch erlebt und war froh als die Demokratie in Spanien Einzug hielt.
Was uns aber durch das Wegfallen der Benimmregeln in diesem Sommer erwartet ist klar….
Noch mehr zugedröhnte Spaßtouristen. Dadurch auch eine Zunahme von „Klauhuren“ da es mehr potenzielle Opfer gibt. Nicht zu vergessen die Belästigung der Anwohner durch nachts durch die Straßen ziehende gröhlende Spaßtouristen.
Da werden lieber immer mehr unsinnige Bestimmungen erlassen die den Gastronomen das Leben schwer machen. Wie zum Beispiel Limiter zur Dezibelbegrenzung bei Live Musik.oder Live Musik Verbot auf Terrassen. Das soll, so die Begründung, den Touristen und die Anwohner vor Lärm schützen. Was für ein Widerspruch!
Dieses Jahr wird Mallorca durch den Wegfall anderer Destinationen wieder einen Boom erleben. Aber wenn diese erst einmal wieder für den Urlauber interessant werden, was dann?
Von wegen Benimmregeln fallen weg. Das kostet immernoch heftig Geld. Sollte man mal aktualisieren den artikel.