
Balconing fordert erstes Todesopfer
Die Saison fängt gut gleich mit Balconing an. Ein 58-Jähriger Brite ist Samstagnacht in der britischen Urlauberhochburg Magaluf vom Balkon eines Hauses an der Partymeile Punta Ballena gestürzt. Die Rettungskräfte waren schnell am Unfallort, konnten aber nur noch den Tod des Mannes feststellen.
Der Hergang des Unfalls ist bisher unklar. Deshalb soll der Mann am Sonntag obduziert werden. Magaluf ist jetzt auch in die Saison gestartet. Innerhalb von 2 Tagen hat auch die letzte Kneipe ihre Pforten eröffnet. Tausende, meist jugendliche Briten, haben eine Mordparty abgehen lassen. Die Polizei war im Dauereinsatz.
In den letzten Jahren sind Dutzende Urlauber beim rumturnen von einem Balkon zum anderen ums Leben gekommen oder schwerstverletzt worden. Inzwischen ist daraus der Begriff „Balconing“ geworden. Eine andere Form ist das „Pooljumping“ Hier springen leichtsinnige Jugendliche vom Balkon in den Pool. Oft genug wird dabei die Entfernung falsch eingeschätzt und die Opfer landen auf dem Beckenrand. Auch hierbei gibt es immer wieder Tote und Verletzte.
Das Balconing hat sich inzwischen überall auf Mallorca und Ibiza verbreitet. War es zunächst nur unter britischen Urlaubern zu beobachten, ziehen nun auch andere Nationalitäten mit.
Irgendwer sagte mal, gegen Magaluf ist der Ballermann die Sesamstraße. Was ich an diesem Wochenende hier in Magaluf sah, hat mich doch ein wenig erschüttert. Die neuen Benimmregeln werden verlacht und nicht eingehalten. Soviel Polizei kann es gar nicht geben um alle Verstöße zu ahnden. Was will man machen wenn gleich 20 durchgeknallte und betrunkene Leute mit freiem Oberkörper durch die Straßen ziehen? Und 30 Meter weiter die nächste Gruppe.
Das allgemein auf Mallorca gilt, um 24.00 Uhr draußen keine Musik mehr hat sich auch noch nicht bis nach Magaluf herumgesprochen..Die Live Music aus dem Nikki Beach Club ist bis zum Feierabend perfekt auch noch in 200 Metern Luftlinie zu hören. Wie eben auch in diesem Moment. (Ich wohne leider noch dort).
Insgeheim werden unter Einheimischen schon Wetten abgeschlossen wie viele Opfer das Balconing in diesem Jahr fordern wird. Ob die Strafen die darauf stehen – bis 1.500.- € und Hotelverweis – abschrecken, wage ich zu bezweifeln.
Und wir sind hier alle schon gespannt ob es auch in diesem Jahr wieder „Mamading“ Entgleisungen geben wird.Wir erinnern uns an den Skandal von Magaluf, bei dem alkoholische Getränke nach Oralsex-Wettbewerben als Siegerpreise ausgegeben wurden. „Mamar“ ist der spanische Vulgärbegriff für Fellatio ausüben. Auf die Polizei wartet viel Arbeit.