Ausländerfeindlichkeit

Ausländerfeindlichkeit

Als in Spanien lebender Ausländer wird man seit einigen Jahren immer mal mehr oder weniger mit diesem Problem konfrontiert. Ein Problem, das sich inzwischen über ganz Spanien verbreitet hat. In den letzten fünfzehn Jahren hat kein anderes Land der EU so viele Ausländer aufgenommen wie Spanien. Bis zu eine Million Immigranten kamen früher pro Jahr. Insbesondere aus Osteuropa, Südamerika und Afrika. Dadurch wuchs der Ausländeranteil in Spanien auf mehr als 12 Prozent, gemessen an der Gesamtbevölkerung, an. Doppelt so hoch wie im EU-Durchschnitt. Inzwischen ist der Anteil an Zuwanderern aber rückläufig; schon bedingt durch den schlechten Arbeitsmarkt.

Durch die spanische Wirtschaftskrise hat sich vieles im Land geändert. Meist zum Nachteil. So liegt Spanien mit 24,4 % Arbeitslosen auf Platz 2 der EU-Statistik, nur noch von Griechenland mit 27 % übetroffen. Das schafft natürlich Unruhe unter der Bevölkerung. Nicht nur auf dem spanischen Festland, auch auf den Balearen nimmt die Ausländerfeindlichkeit zu. Nach einer Umfrage sind 78 % der Einwohner der Meinung, dass es auf den Balearen, insbesonders auf Mallorca, zu viele Ausländer gibt. Bei der letzten Umfrage im Jahr 2010 waren das ein Drittel weniger. Der Grund dafür ist hier, wie auch in allen Ländern zu finden die einen hohen Ausländeranteil haben. Auch in Deutschland heisst es : „Die Ausländer nehmen uns die Arbeit weg.“ Das wird auch in Spanien primär angeführt; dazu fühlen sich viele Spanier von den Ausländern ausgenutzt und sind der Meinung dass das soziale System von ihnen unterwandert wird. Dazu sei die Kriminalitätsrate, seit Öffnung der Grenzen nach Osteuropa, deutlich angestiegen.

Ausländerfeindlichkeit deutlich angestiegen

Den größten Anteil der Ausländer in Spanien haben die Rumänen, gefolgt von Marokkanern. Allein diese beiden Gruppierungen stellen schon ein Drittel aller Zuwanderer. Danach folgen in der Statistik die Briten, Lateinamerikaner und, man staune, nur auf Platz 6, die Deutschen. Rassismus und Ausländerfeindlichkeit nehmen dadurch in Spanien seit Jahren zu. Die Menschenrechtsbewegung „SOS Racismo“ meinte bei der Vorstellung ihres Jahresberichtes dazu: „Dieser Anstieg an Ausländerfeindlichkeit wird auch bewusst angefacht durch die Politiker. Es setzt sich immer mehr die Meinung durch; wenn es nicht für alle reicht, dann zunächst nur für die Spanier.“

Viele Einheimische sprechen sich für ein hartes Durchgreifen gegen Ausländer, insbesondere den illegalen Zuwanderern, aus. Wer keine Arbeit hat, der soll gefälligst wieder gehen. Mallorca hat, selbst für spanische Verhältnisse, einen sehr hohen Ausländeranteil. Die Migranten auf den balearischen Inseln sind aber keine Wirtschaftsflüchtlinge. In der Regel gehen sie, soweit nicht selbstständig, als Angestellte ihrer Arbeit nach. In den letzten Jahren ist aber auch zu beobachten, dass bei der Arbeitsplatzvergabe Spanier bevorzugt werden. Ob das legitim ist, bleibt dahingestellt und soll von uns auch nicht näher erörtert werden.

Der Anteil an Deutschen auf Mallorca kann nur geschätzt werden da sich viele nicht anmelden. Die Schätzungen gehen bis auf mehr als 40.000, etwa die gleiche Anzahl an Briten kommt dazu. Zudem noch mehrere Zehntausend Ausländer aus Osteuropa und Afrika. Da für Rumänen und Bulgaren seit 2009 der Arbeitsmarkt in Spanien ohne Einschränkungen offen ist, sind in den letzten 5 Jahren sehr viele Zuwanderer aus diesen beiden Ländern nach Mallorca gekommen. Für viele Mallorquiner sind diese beiden Volksgruppen schuld an der stetig steigenden Kriminalität. Das schürt natürlich die Ausländerfeindlichkeit.

Viele Deutsche haben aber in den letzten Jahren erkannt, dass Mallorca nicht mehr das Paradies für Zuwanderer ist, das es einmal war. Immer mehr, die keine Arbeit mehr haben, kehren in die Heimat zurück und retten sich in das soziale System. Besser von Hartz 4 leben und ein Dach über dem Kopf zu haben als auf Mallorca obdachlos zu werden.
Die steigende Ausländerfeindlichkeit unter der einheimischen Bevölkerung wird erst zurückgehen wenn sich die spanische Wirtschaft deutlich erholt hat. Doch da das in nächster Zukunft nicht zu erwarten ist, kann man damit rechnen das sich die Anzahl der Leute noch erhöhen wird, die den Ausländern die Schuld an ihrer Misere geben.



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Eine Antwort zu “Ausländerfeindlichkeit”

  1. Rudi sagt:

    Ja, die deutschen wandern aus. Ich selbst transportiere die großen Maschienen weg von der Insel. Bagger Krähne etc. es wird weniger. Wenn die Deutschen auf der Insel verschwinden und ihre Sachen an den bestzahlenden verkaufen dann bleibt für die Insel immer weniger.

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